Wie in Abschnitt 8.2 aufgezeigt, waren in den 24.000 bei dem Gericht wegen des Baal Peor Umgekommenen neben Wehrfähigen der zwölf Stämme sicher auch unter 20-jährige Jünglinge und Leviten enthalten. Zieht man von den 24.000 Getöteten etwa 4.750 unter 20-Jährige der zwölf Stämme (Begründung siehe 8.3.1ff) und die im vorausgehenden Abschnitt begründeten 4.200 Leviten ab, verbleiben 15.050 getötete Wehrfähige. Zusammen mit den beim zweiten Zensus noch übrigen 25.730 Wehrfähigen kann man also vor diesem Gericht bei den zwölf Stämmen etwa 40.780 über 20-jährige Männer der zwölf Stämme annehmen. Darin sind keine beim ersten Zensus Gemusterten mehr enthalten, da diese alle in der Wüste gestorben waren.
Wie es zu dieser Anzahl gekommen sein könnte, lässt sich vereinfachend mit folgenden Annahmen erklären:
- Von den 18.210 beim Exodus ausgezogenen unter 20-Jährigen (siehe 5.9) lebten nach der Wüstenwanderung noch 16.730 Männer, die jetzt 39 bis 59 Jahre alt waren. Wegen der besonderen Gefahren der Wüstenwanderung und den verschiedenen Gerichten, die teilweise auch diese Generation betroffen haben dürften, habe ich angenommen, dass etwa 8,1 % der beim Exodus ausgezogenen unter 20-jährigen Männlichen während der Wüstenwanderung verstorben waren. Die sich daraus ergebende Sterblichkeit liegt deutlich höher als die, die ich für die Zeit in Ägypten angenommen habe (siehe Anlage 8b, Tab. 9b). Dort bin ich davon ausgegangen, dass bei den 55- bis 60-Jährigen 7 % und bei den 40- bis 45-Jährigen 4 % der ursprünglichen Jahrgangsstärke verstorben waren.
- 20 Jahre früher hatte diese Personengruppe ein Alter von 19 bis 39 Jahren erreicht. Von diesen 18.210 Männern hatten zu diesem Zeitpunkt 14.185 schon durchschnittlich 2,7 das Erwachsenenalter erreichende Kinder, davon 1,35 (50 %) Jungen. Das ergibt 19.150 beim zweiten Zensus über 20-jährige Männer.
- Von den beim ersten Zensus gemusterten 23.550 wehrfähigen im Alter von 20 bis 75 Jahren hatten viele schon vor dem ersten Zensus ihre Kinder bekommen. Wenn aber von den jüngeren Jahrgängen der Gemusterten nur noch 3.630 in der ersten Hälfte der Wüstenwanderung ebenfalls durchschnittlich 1,35 Söhne hatten, ergibt dies weitere 4.900 Männer.
Insgesamt ergeben sich so (16.730 + 19.150 + 4.900 =) 40.780 wehrfähige Männer bei den zwölf Stämmen. Dafür wäre in der ersten Hälfte der Wüstenwanderung mit durchschnittlich 2,7 Kindern pro Frau eine deutlich niedrigere Geburtenrate als während der Zeit in Ägypten (4,6 Kinder) erforderlich gewesen. Diese Berechnung zeigt, dass 40.780 Wehrfähige in 39 Jahren unter realistischen Bedingungen erreichbar waren. Die Deutung der 24 ÄLäPh als 24.000 Wehrfähige ist somit plausibel. Die Auswirkung des Todes von so vielen Männern auf die Bevölkerungsstruktur muss somit bei einer überschlägigen Hochrechnung der beim zweiten Zensus gezählten Wehrfähigen auf die Gesamtbevölkerung der Israeliten berücksichtigt werden. Dazu mehr im nächsten Abschnitt.