Merari, ein weiterer Sohn Levis, hatte ebenfalls zwei Söhne, Machli und Muschi. Nach diesen werden in 4Mose 3,33 die beiden Sippen der Machliter und Muschiter benannt. Dem Vaterhaus Merari stand Zuriël als Fürst vor (4Mose 3,35). Für Merari ergab die Neubewertung der Zahlenangaben in Abschnitt 7.1.4 folgendes Ergebnis:
Merari | Bibelstelle | Bisherige Anzahl |
ÄLäPh ≠ 1.000 |
Neue Anzahl |
Männliche ab einem Monat | 4Mose 3,33-34 | 6.200 | 2 | 4.200 |
Davon: Diensttuende im Alter von 30 bis 50 Jahren | 4Mose 4,42-44 | 3.200 | 2 | 1.200 |
Die Zahlen der 30- bis 50-Jährigen sind jeweils in der Zahl aller Männlichen enthalten. Auch hier gibt es bei den 30- bis 50-Jährigen entsprechend den beiden Sippen zwei Dienstgruppen, die mit insgesamt 1.200 Mann allerdings deutlich größer sind als die der beiden anderen Vaterhäuser. So kann man bei den Diensttuenden ebenfalls davon ausgehen, dass die beiden nicht als „Tausender“ zu verstehenden ÄLäPh für zwei Anführer stehen.
Bei der Angabe der Gesamtzahl der männlichen Leviten ab einem Monat und älter bleiben bei Annahme von 4 ÄaT und damit 4.200 Mann nur zwei ALuPh übrig. Da darin schon die Anführer der Diensttuenden enthalten sind, gab es neben diesen keine älteren Sippenoberhäupter mehr. Sie haben also die Funktion des Sippenoberhauptes und des Anführers der Diensttuenden jeweils in Personalunion ausgeübt. Einer der beiden war Zuriël, der außerdem auch noch Fürst über das ganze Vaterhaus der Merariter war (4Mose 3,35).
Hier gehe ich davon aus, dass die beiden Sippenältesten aus der Gruppe der über 70- bis 80-Jährigen verstorben bzw. zu gebrechlich waren und die Anführer der Diensttuenden auch als Sippenoberhäupter gewählt wurden. Mit Überschreiten der Altersgrenze von 50 Jahren werden sie dann die Funktion des Sippenoberhauptes beibehalten haben und es wurden neue Anführer der Diensttuenden bestimmt. Da die Dienstpflicht mit 50 Jahren deutlich niedriger war als die Altersgrenze für die Arbeitsverpflichtung in Ägypten, ist davon auszugehen, dass im Normalfall die Funktion des Sippenältesten von über 50-Jährigen ausgeübt wurde und hier eine Ausnahme vorlag. Dies kann man daraus schließen, dass beim zweiten Zensus auch bei Merari die Annahme von 4 אלף mit der Bedeutung Sippenoberhaupt bzw. Anführer wahrscheinlich ist (siehe 7.3.4.4).
Der ursprüngliche Text hätte dann bei den Männlichen ab einem Monat „2 אַלֻּפִים (ALuPhIM = Sippenoberhäupter bzw. Anführer) und 4 אֲלָפִים (ALaPhIM = Tausend) und 200“ gelautet. Hier wurde im Rahmen einer späteren Revision bei der ersten Zahl die Bedeutung „Zweitausend“ mit einer nicht dem aktuellen Standard entsprechenden Pluralbildung angenommen und beide Zahlen zu „6 אֲלָפִים (ALaPhIM) und 200“ zusammengezogen, was zu der konventionellen Zahl von 6.200 Gemusterten führte. Bei der Teilmenge der Diensttuenden lag ursprünglich die Angabe „2 אַלֻּפִים (ALuPhIM = Anführer) und (1) אֶלֶף (ÄLäPh = Tausend) 200“ vor. Auch hier wurde bei der ersten Zahl die Bedeutung „Zweitausend“ mit nicht standardgemäßer Pluralbildung angenommen und mit der folgenden Zahl zu „3 אֲלָפִים (ALaPhIM) und 200“ zusammengezogen, was die heute vorliegenden 3.200 Diensttuenden ergab. Diese Deutung ist mit der in Abschnitt 7.3.4 aufgestellten These vereinbar.