Auch beim Gericht wegen der Teilnahme am Götzendienst des Baal-Peor wird von einer Plage Jahwes gesprochen, die in kurzer Zeit zu 24 ÄLäPh Toten führte (4Mose 25,9):

9 Und die ⟨Zahl der⟩ an der Plage Gestorbenen war 24 000.

Die Plage endete als der Priester Pinhas durch sein Eifern für die Sache Jahwes dessen Zorn besänftigte (4Mose 25,7-8+11). Als Ursache für den Zorn Jahwes wird in 4Mose 25,1 berichtet, dass sich das Volk von den Töchtern der Moabiter zur Hurerei verführen ließ. Hier dürften mit „Volk“ nur die Männer gemeint sein. Nach 4Mose 25,2 wurde das Volk von den genannten Frauen zum Götzenopfer eingeladen und sie aßen davon und beteten die Götter an. Es ist kaum anzunehmen, dass die Israeliten zum Götzenopfermahl mit ihren Verführerinnen ihre Frauen mitgenommen haben. Bei den Toten dürfte es sich deshalb ausschließlich um wehrfähige Männer (bzw. um Jünglinge knapp unter 20-Jahren) gehandelt haben. Die Angabe „Volk“ ist daher wohl wie bei der Umkreisung Jerichos als „Kriegsvolk“ zu deuten (siehe ‎4.2.2). Dieses Gericht wird von Paulus in 1Kor 10,8 als warnendes Beispiel angeführt:

8 Auch lasst uns nicht Hurerei treiben, wie etliche von ihnen Hurerei trieben: Und an einem einzigen Tag kamen 23.000 um.

Im Neuen Testament, das in Griechisch verfasst wurde, gibt es keine Zweideutigkeit bei den Tausender-Zahlen. Auch das Wort „Hurerei“ ist an dieser Stelle nicht als „geistliche“ Hurerei im Sinne von Götzendienst zu deuten, da das Thema Götzendienst im vorausgehenden Vers 7 mit Bezug auf das Goldene Kalb abgehandelt wird, sondern ganz irdisch als außerehelicher Geschlechtsverkehr. Hier sind also tatsächlich 23.000 an einem Tag umgekommene Männer gemeint. Wenn diese Männer – wie der Mann der eine Midianiterin mitbrachte (4Mose 25,6) – gerade vom Ort der Götzenverehrung zurückgekehrt waren oder sich noch auf dem Rückweg befanden, waren die Toten über das ganze Lager und darüber hinaus verteilt, so dass eine solch große Zahl vorstellbar ist. Die Abweichung von 1.000 Mann gegenüber dem Bericht in 4Mose 25,9 kann dadurch erklärt werden, dass durch das Eingreifen von Pinhas das Gericht Jahwes beendet wurde, ehe alle an Hurerei und Götzendienst Beteiligten umgekommen waren, und die übrigen 1.000 erst an den folgenden Tagen entsprechend der Anordnung in 4Mose 25,4-5 durch die Richter Israels zum Tod verurteilt wurden. Die Annahme, dass in der angegebenen Zahl der Todesopfer durch die Plage in 4Mose 25,9 auch die Zahl der durch eine spätere Verurteilung Umgekommenen enthalten sei, ist deshalb vertretbar, weil auch der Auftrag Moses an die Richter zur Tötung der Götzendiener (4Mose 25,5) in den Bericht über die Plage (4Mose 25,3-11) eingebettet ist.

Bei diesem Gericht sind die 24 ÄLäPh also wie beim goldenen Kalb als Tausender zu deuten. Es kamen insgesamt 24.000 Männer (bzw. Jünglinge) um. Dieses Gericht fand nach Überschreiten des Flusses Arnon statt, betraf also nicht mehr die beim ersten Zensus Gemusterten (siehe ‎4.1.1.1).