Wie im vorausgehenden Abschnitt dargestellt, muss davon ausgegangen werden, dass die außergewöhnlich starke Vermehrung der Israeliten zu einer extremen Überbevölkerung des Landes Gosen geführt hatte. Deshalb ging das Bevölkerungswachstum am Ende des Ägyptenaufenthalts zurück. Bei einer entsprechenden Modifikation des in Anlage 11, Tab. 12 vorliegenden Szenarios müssen folgende Gesichtspunkte berücksichtigt werden:
- Zum Zeitpunkt des Exodus müssen trotzdem 27.500 wehrfähige Männer zwischen 20 und 75 Jahren vorhanden sein. Ein deutlicher Rückgang der Geburten müsste sich daher im Wesentlichen auf die letzten 20 Jahre in Ägypten beschränken.
- Ein gravierender Geburtenrückgang in den letzten 20 Jahren würde zu einer Veränderung des Verhältnisses zwischen Wehrfähigen und den übrigen Männlichen und damit des sich daraus ergebenden Hochrechnungsfaktors führen. Bei der Hochrechnung der Wehrfähigen der Zwölf Stämme auf alle Männlichen würden sich dadurch deutlich niedrigere Zahlen ergeben. Ein Vergleich dieser Zahlen mit den angegebenen „Männlichen über einem Monat“ bei den Leviten und den Erstgeborenen hätte Einfluss auf die Bewertung der ÄLäPh-Angaben bei diesen. Sowohl bei den Erstgeborenen als auch bei den Leviten müsste auf Basis der Neuberechnung ein passendes Szenario möglich sein.
- Der Anteil der 30- bis 50-Jährigen an der Gesamtbevölkerung würde sich entsprechend deutlich erhöhen, was Einfluss auf die Bewertung der Angaben bei den Diensttuenden der Leviten hat. Auch dieser Wert müsste zu dem erwähnten Szenario bei den Leviten passen.
Im folgenden Abschnitt stelle ich ein modifiziertes Szenario für die Bevölkerungsentwicklung vor, welches diese Anforderungen berücksichtigt.