Je nach Anzahl der ÄaT ergibt sich aus der Anzahl der Einheiten und der Männer eine unterschiedliche Größe der Einheiten. Beim Stamm Ruben sind z.B. 46 ÄLäPh 500 Wehrfähige angegeben (4Mose 1,21). Nimmt man nur ein ÄaT an, so erhält man 45 Einheiten und 1.500 Mann. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Größe der Einheiten von (1.500 ÷ 45 =) 33,3 Mann.
Bei der ersten Zählung der Wehrfähigen der zwölf Stämme am Sinai (4Mose 1) ergibt sich ohne Annahme von ÄaT nur auf Basis der angegebenen Hunderter eine Spanne für die durchschnittliche Größe der Einheiten von 5,1 (Simeon) bis 14,4 Mann (Gad). Diese ist somit beim Stamm mit der größten drchschnittlichen Gruppengröße um den Faktor 2,8 größer als bei dem mit der kleinsten. Einen solch großen Unterschied zwischen den Stämmen halten manche Ausleger für unwahrscheinlich.
Clark und Wenham, die allerdings den Begriff ÄLäPh nicht als „militärische Einheit“ oder „Gruppe“, sondern als Bezeichnung für „Hauptleute über militärische Einheiten“ deuten, versuchten daher in ihren Modellen die Anzahl der notwendigen ÄaT so zu ermitteln und auf die Stämme zu verteilen, dass sich ein einheitlicheres Verhältnis der Männer je Hauptmann ergab.1 Dass die nicht als Tausender zu lesenden ÄLäPh bei den Wehrfähigen der zwölf Stämme nicht die Bedeutung "Hauptmann" hatten, begründe ich in Abschnitt 7.3.3ff. Das von Clark und Wenham angewandte Prinzip zur Vereinheitlichung der Gruppengrößen lässt sich aber auch auf das hier vorgeschlagene Erklärungsmodell, in dem die nicht als Tausender zu lesenden ÄLäPh als „Einheiten“ oder „Gruppen“ verstanden werden, anwenden.
Die Annahme von nur drei ÄaT bei den Zahlen des ersten Zensus der zwölf Stämme ergibt zusammen mit der Summe der Hunderter von 5.550 Mann eine Anzahl von 8.550 wehrfähigen Männern. Es bleiben noch 595 ÄLäPh mit der Bedeutung „Einheit“ oder „Gruppe“ übrig. Bei dieser Mann-Zahl entstehen noch extremere Unterschiede in der durchschnittlichen Gruppengröße je Stamm als ohne Annahme von ÄaT. Günstigstenfalls ergibt sich – bei Zurechnung der ÄaT zu den Stämmen, die vor der Zurechnung die kleinsten Gruppengrößen hatten: Simeon, Sebulon und Juda – eine Bandbreite von 6,3 (Manasse) bis 25,0 (Sebulon). Bei dem Stamm mit der größten durchschnittlichen Gruppengröße ist diese damit um den Faktor 4,0 größer als beim Stamm mit der kleinsten. Die durchschnittliche Gruppengröße der zwölf Stämme beträgt dann (8.550 ÷ 595 =) 14,4 Mann. Zerbst errechnet 16,7 bis 18,0 Mann.
Deshalb sollen nun zunächst Überlegungen zur Zuordnung von ÄaT bei den einzelnen Stämmen angestellt werden, die zu einer einheitlicheren Gruppengröße führen. Dafür sind wie bei den Leviten zusätzliche ÄaT erforderlich, was zu einer größeren Anzahl von Wehrfähigen führt. In der Folge entwickle ich ein Modell, welches die in diesem Kapitel erörterten Kritikpunkte ausräumt.